Seit Mittwoch sind wir im Süden Costa Ricas: Golfito. Im Süden ist es extrem viel heisser. Golfito ist es ca. 35°C oder wärmer. Für die Einheimischen ist hier Winter und am Morgen bei 25°C ziehen sie ein Pulover an weil das für sie kühl ist. Wir sind froh, dass es wenigstens einmal am Tag ein bisschen kühl ist.
Golfito liegt im kleinen Golf (Golfito ist die Verkleinerungsform von Golf). Ein Golf ist ein Ausläufer des Meeres.
Gestern liefen wir durch das chaotische Dorf und fuhren dann, mit einem kleinen Boot auf die andere Seite des Golfitos. An einen schönen kleinen Strand. Für mich war das ganze eigentlich nicht so spannend, denn wir gingen noch "shoppen", und das mag ich überhaupt nicht. Man muss viel zu lange warten bei einer sechsköpfigen Familie.
Heute gab es eine Mangroven-Tour mit dem Motorboot. Morgens um 8 Uhr holte uns unser Führer (Herardo) mit dem Boot beim Hostel ab. Wir fuhren volle Pulle aus dem kleinen Golf in den grossen Golf (Golfo Dulce). Von dort ging es eine Weile an Mangroven Ufern entlang, bis wir in einen Fluss abbogen, der ins Meer fliesst. Hier ist Ebbe und Flut stark spürbar. Von dort waren links und rechts Mangroven, da der Fluss sehr breit war, fuhren wir nur auf einer Seite...
Aber keine Angst, wir kamen nicht zu kurz. Denn wir mussten nicht lange warten, da sahen wir die ersten Tiere. Also das lief so: Wir fuhren ganz langsam den Mangroven entlang, bei einem Steg, hielt Herardo an und zeigte uns etwas. Es waren etwa 4 Meter lange Krokodile (auf spanisch "Cocodrilos"). Von den Meisten sahen wir nur die Augen oder knapp den ganzen Kopf. Dort blieben wir eine ganze Weile und beobachteten die Krokodile.
Als Herardo weiter tuckerte, gings wieder nicht lang, bis er hielt; Ein 1 Meter langer Leguan. Zumidest bei mir ging es diesmal ziemlich lang, bis ich den Leguan fand. Aber seine rot grünen Farben glitzerten wunderschön in der Sonne.
Es gibt drei verschiedene Mangroven-Arten:
1. Manglares Piña
Verbreitung: Sie hat Früchte wie Zwiebeln, die am Baum hängen. Wenn die Frucht reif ist, fällt die Schale ab und es kommt eine innere Zwiebel zum Vorschein, an der ein Keim heraus guckt. Die Zwiebel fällt dann ins Wasser und steckt im Schlamm fest. Dort raus wächst dann eine neue Mangrove. Die Früchte essen auch die Affen.
2. Manglares Rojas
Verbreitung: Es ist die höchste Mangrove der drei, bei ihr wachsen Wurzeln direkt vom Baum hinunter bis sie im Wasser ankommen. Dort wachsen sie fest und so wandert die Mangrove weiter.
3. Manglares Gatos
Verbreitung: Diese Mangrove hat lange dünne Früchte. Wenn sie reif sind, fallen die langen dünnen Früchte vom Baum und stecken im Schlamm (bei Ebbe) fest. Dies ist bereits die Wurzel und oben schauen schon die Blätter heraus, die vorher unter einem Hut versteckt waren.
Immer wieder sahen wir verschiedene Vögel:
den Eisvogel
der rosa Schnabellöffler
Pelikane
ein Falke
Fregattvögel
Plötzlich stoppte Herardo das Boot und sagte ganz laut: "Monos, monos, monos"... (Äffchen). Wir schauten lange zu, wie die "cari blancos" (Totenkopf-Äffchen) Früchte unter dem Arm hatten und essen wollten. Sie rannten immer weg, weil sie Angst hatten, dass wir ihnen ihre Früchte klauen. Wir mussten die ganze Zeit rückwärts fahren, damit wir sie nicht aus den Augen verloren, weil sie davon kletterten.
An einem langen, leeren Sandstrand machten wir eine Bade- und Picknickpause. Gerardo hat uns auf der Mangroven-Seite an Land gelassen, wir liefen über die Landzunge durch das kleine Dorf Zancudo zum Pazifik. Aber leider war es keine Abkühlung sondern wie ein Badewasser zu Hause. Es war trotzdem angenehm, weil es nass war.
Auf dem Rückweg fuhren wir nicht rund um die Landzungen über den Golfo Dulce sondern nahmen eine Abkürzung durch die Mangroven direkt in den Golfito. Diesen Kanal ist nur bei Flut befahrbar, bei Ebbe hat es nur Schlamm und gar kein Wasser im Kanal.
Dort im Kanal sahen wir kleine Waschbären (Mapache) auf dem Baum. Sie waren sehr süss und klein. Wir schauten ihnen beim sonnen zu und wie sie dann den Baum herunterkletterten.
An vielen Mangroven-Wurzeln krabbelten kleine und grosse Krebse.
Kurz vor unserem Hostel liegt die kleine Isola Pelicano, auf der abends die Mehrheit der Mangroven-Vögel übernachten.
Übrigens: heute ist in Costa Rica der "Día del Papá" (Vatertag)
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