Sonntag, 26. Juni 2016

Caminos y carreteras (Wege und Strassen)

Auf unserer Reise zu den Guamí-Indígenas steigen wir zuerst in ein Taxi mit fünf Plätzen. Etwas enger rutschen, no hay problema. Am Steg der "muelle" (Schiffssteg) lassen wir uns von Hand ein Ticket ausfüllen, bevor es auf der "lancha" (Boot) mit zwei starken Aussenbootmotoren übers ruhige Meer zur Halbinsel Osa geht.


Hier erwartet uns das Offroad-Taxi mit gepoltersten Holzbänken. Drittklasse aber mit super Air Conditioning! Nach den ersten Kilometern holpriger und löchriger Schotterstrasse biegen wir auf eine einwandfreie Carretera ein. Auf dieser Strecke lüften wir unsere Köpfe und sehen so vieles, was bei uns undenkbar ist: helmlose Motorradfahrer, die noch mit dem Handy telefonieren oder die Lottoscheine kontrollieren und dann in die Umwelt flattern lassen; Kinder auf der Querstange des Fahrrads, nicht immer bfu-konforme Überholmanöver, ein stockbetrunkener Motorradfahrer, wo wir nur drauf warten, dass er im Strassengraben landet...



 Ist die Holzbrücke defekt, geht's durchs Bachbett. Bei starkem Regen ist kein Durchkommen.


Nach ersten steilen Aufstiegen durch den Wald, jetzt sind wir wieder auf Schotterpiste, warten die Indígenas mit den Pferden auf uns, um die letzten Kilomter auf nunmehr lehmiger Piste zu bewältigen. Leider ist der Hengst angetan von Frau Pferd, was das Seine beiträgt zu einem unruhigen Ritt.



Auf der Rückreise bewältigen wir dann dieselbe Strecke nur noch mit dem Taxi. Diese steilen Lehmpisten runterzufahren bedeutet für alle Nervenkitzel oder Europapark-Ersatz. Die Ketten werden dabei mal anders als für uns gewöhnt eingesetzt.



Die Strecke zu diesem Indianerreservat gibt es erst seit wenigen Jahren. Vorher war dieser Ort nur zu Fuss oder per Pferd zu erreichen. Vor kurzem hat der politisch Verantwortliche, der Alcalde, die Strasse etwas ausschneiden lassen und in Aussicht gestellt, sie bis zum Dorf mit Kies zu versehen. So kurz vor den Wahlen sind solche Aktionen wichtig und werden mit Wählerstimmen honoriert.


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