Mittwoch, 6. Juli 2016

Fischen mit dem, was die Natur gibt

geschrieben von Matía Noa

Bei den Indigenas gingen Papa und ich auf eine Urwald-Tour mit einem Indigeno und seinem Sohn. Erst liefen wir eine lange auf einem dünnen kleinen Urwaldweg. Nach etwa 30 Minuten blieb  der Indigena namens Anastasio stehen. Er sah einen grün schwarzen Frosch, der wieder weghüpfte. Er suchte in ihm Laub und fand ihn. Er fing ihn und zeigte uns den Frosch auf seiner Hand. Er ist ein kleines bisschen giftig.


Ok, weiter laufen -aber stop, schon wieder ein Frosch, alle , ein Giftpfeilfrosch. Einer der giftigsten Frösche der Welt. Der Giftpfeilfrosch, welcher in Kolumbien lebt, kann bis 1000 Menschen töten. Aber wunderschön und nur knap 1 cm lang. Seine Farben sind rot und schwarz.

Als nächstes sahen wir nur von weitem Spinnenaffen, aber die gingen natürlicherweise davon. Und so bekamen wir nur ein paar kurze Blicke.

 Etwas später haute Anastasio mit seiner Machete  irgend so ein Stängel von einer Pflanze ab, die ich nicht kenne. Wir fragten Anastasio für was das ist, da sagte er (natürlich auf spanisch): "Das wird die Fischerrute". Er schnitt noch die Blätter ab und fertig war es.


Wer hätte denn gedacht, dass er die Fischerrute mit einem Stängel macht. Also ich dachte zumindest, er hätte eine dabei.

Nach einer Stunde durch den Urwald stapfen kamen wir an den Fluss. Noch etwas entlang laufen und dann sind wir an einem wunderschönen Plätzchen angekommen. Anastasio bereitete die Fischerruten vor. Dann noch die etwas speziellere Arbeit, die wahrscheinlich kein schweizer Fischer jemals getan hat. Köder fangen, und zwar Crevette. Das ging folgendermassen: Es wird ein Netz über einen zum Kreis gebogenen und mit Draht zusammen gebundenen Ast gestülpt, damit ein Netz mit einem stabilen Halter entsteht.

Mit dem Netz und hohen Stiefel gings miten in den steinigen Fluss. Anastasio hielt das Netz vor die Steine und Papa, ich und Carlos (Anastasios Sohn) hebten die Steine. So konnten sich die Crevetten gegen die Strömung nicht mehr halten. Und trieben samt Blätter und Dreck ins Fangnetz. Dank dieser schlauen Idee mussten wir sie nur noch im Dreck suchen. Wir zerdrückten den gefangenen Crevetten die Köpfe, damit sie starben und legten sie auf ein Blatt in Carlos Hand.


Also: Köder an den Haken und ab ins Wasser damit. Bei mir und bei Papa beim ersten Wurf nichts, zweiter Wurf bei mir wieder nichts (es hat im Winter nämlich viel weniger Fische als im Sommer) aber bei Papa biss schon einer an. Es war ein sehr grosser Fisch für diesen Fluss. Töten und dann sofort weiter fischen.



Wir fischten noch eine ganze Weile, Anastasio fischte noch drei kleinere Fische und bei diesen vier Fischen blieb es dann auch.

Nach einem einfachen Mittagessen aus dem Tupperware gings auf den Heimweg. Da jagten wir fast noch ein Aguti. Ein Säugetier, das im Costa Ricanischen Urwald lebt. Aber leider entwischte es uns.
Anastasio fällte mit seiner Machete noch eine Palme, damit wir aus dem oberen Teil der Palme die Palmherzen herausnehmen konnten zum essen.


Sie waren vieeel besser als die aus dem Supermarkt.
Die Fische und die Palmherzen gab es dann noch für alle zum Abendessen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen