Sonntag, 10. Juli 2016

Mein erster Tag in Nicaragua

 geschrieben von Matía Noa

Die Aufregung für Nicaracua hatte mich schon lange vorher befallen. Aber an jenem heissen sonnigen Tag im Juli brach sie auf wie ein Geschwür. Voller Aufregung aber auch Entäuschung dass das Mietauto abgegeben werden muss, sassen wir im Auto. Die Fahrt folgte der Panamericana Richtung  Grenze zu Nicaragua. Alle Sinne weit geöfnet um noch ein letztes Mal für ein paar Tage Costa Rica wahrzunehmen. Aber Luca's Sinne waren zu müde, er verbrachte die Autofahrt in seinen Träumen. Aber auch mich hatte eine Welle der Müdigkeit fast mitgerissen, doch schaffte ich es bis in La Cruz, meine Augen offen zu halten.

In La Cruz tankten wir das Auto wie mit dem Vermieter abgemacht, noch voll. Wir besuchten nur noch kurz ein Parkplat,z auf dem zwar nur ein Auto stand, aber den man nicht verpassen durfte. Denn von dort sah man über Wald und Stasse zu den wunderschönen Stränden: Punta Zacate, Playa Rajada und Playa Coyotera. Natürlich noch weit, weit übers Meer hinaus. Leider mussten wir auch noch unseren Stöcke "Adios" sagen, die wir immer noch von den Indigenas hatten. Unsere Eltern behaupteten, die könnte man nicht in die Busse nehmen. Ich habe noch etwas sehr Spannendes zu erzählen über La Cruz; Costa Rica. Alle Ticos (wie auch wir Touristen) müssen für nach Nicaragua eine Ausreisegebühr von 7$ bezahlen. Die aus La Cruz und den anderen Dörfern in der Nähe der Grenze müssen keine Ausreisegebühr bezahlen. Denn das wäre ja wie wir für ins Nachbardorf 7 Fr. bezahlen müssten. Und das wollen ja die umleigenden Ticos nicht, wie wir das auch nicht wollten.

Bei den letzten Kilometern vor der Grenze wirkten Mama und Papa sehr angespannt, denn sie wussten schon einigermassen, was uns erwartete und dann beschäftigte sie natürlich auch noch die Autoübergabe. Sie erklärten uns natürlich auch noch, wie wir uns auf der Grenze und in Nicaragua benehmen sollten. Wir könnten dort dann überhaupt kein Spanisch wenn uns jemand anspricht. Aber Nicola hatte mal wieder eine Frage zuviel, und fragte: "Können wir, wenn uns irgendjemand anspricht sagen: Yo no hablo español?". Da dachte ich mir: Nicola, wenn wir doch gar kein Spanisch können, dann können wir wohl auch nicht sagen "Yo no hablo español!". Wir Kinder sollten auch immer gut zu unserem Gepäck aufpassen, denn Nicaragua ist ein ärmeres Land. Das bedeutet, nichts stehen lassen sonst ist es weg.

Plötzlich wurde meine Neugier richtig gross geweckt. Eine extrem lange Truck-Schlange, zwei- oder dreireihig auf der Strasse. "Was", fragte ich voller Neugier, "soll diese lange Truck-Schlange?".  "Das muss wohl der Zoll sein" antwortete mir Papa voller Unsicherhei,t ob es wirklich schon der Zoll ist. Wir hielten dort auf dem Parkplatz und suchten den Autovermieter, dem wir das Auto zurückgeben sollten. Da wir niemand fanden, musste Papa jemand fragen, ob das überhaupt schon der Zoll sei. Einer der dort im Café sass, gab ihm die schlichte Antwort: "Nur noch ein Kilometer". Nach ca. einem Kilometer kam dann eine Kontrolle, bei der wir wieder raushielten. Papa ging fragen. Im Auto erzählte er uns dann, dass es immer noch ein Kilometer gehe, und dass hier die Truck Kontrolle ist. "Als ich zum Häuschen ging lag eine uralte Knarre mit dem Magazinen offen auf einem Tablar. So dass ich es einfach nehmen könnte !" sagte Papa noch. So viel zur Sicherheit.

schon von weitem erkannte ich das, dass die Grenze sein muss. Viel Leute, Häuser, Trucks, Autos, Verkäufer ec. einfach ein riesen Getümmel. Ganz langsam fuhr Papa in das Getümmel ein. Sofort kamen zwei Männer, die uns anfangs nicht so geheuer waren, und wiesen uns auf einen Parkplatz. Weiter drückten sie uns ein Ausreiseformular in die Hände um uns Auszuweisen. Der zweite Mann wollte uns Cordobas (die nicaraguanische Währung) verkaufen, obwohl Papa ihn abwies, stürmte er weiter. Dem Mann, dem wir doch einigermassen vertrauen konnten, behauptete, er kenne unser Autovermieter. Aber ich wusste ja das, dass jeder behaupten kann. Damite er das Auto bekam. Das wusste Papa aber selber und somit warteten wir. Es war für mich nicht so gemütlich mit den vielen armen Leute und auch noch so fremd wie das Ganze ja auch ist. Denn Mama sagte auch noch "Die Autovermieter sollten eigentlich schon lage da sein", und das beruhigte mich auch nicht sehr. Es gibt leider sehr viele afrikanische Flüchtlinge, die dort zwischen Nicaragua und Costa Rica stehen bleiben. Weil Costa Rica will sie draussen haben, und Nicaragua nicht im Land. So stehen sie dann auf gar keinem Land. Auch solche gibts, die bei Nacht illegal über die Grenze flüchten. Auch am Strassenrand sahen wir immer wieder Flüchtlinge.

Dann doch nicht viel sptter traf das Auto mit zwei Männern der Autovermietung ein. Kurz untersuchten sie das Auto nach Kratzern, und halfen uns dann, das viele Gepäck nach vorne zu tragen, um dann den Ausreisestempel zu holen. Dort entdeckte ich eine Touristengruppe, die die Regenschütze über die Rucksäcke gestülpt hatten. Ich überlegte kurz und sagte dann zu Papa: "Guck mal einer an! Diese Touristen sind aber gescheit, die stülpen einfach den Regenschutz über ihre Rucksäcke, damit man nicht so einfach etwas aus dem Rucksack klauen kann!" Mit den Regenschützen über den Rucksack geschtülpt gingen wir unser Ausreisestempel holen. Sofort, als wir aus dem Haus waren, bestürmten sie uns wortwörtlich, um uns Cordobas anzubieten. Als wir alle schlicht abgewehrt haben, kamen schon die Nächsten, um zu fragen, ob sie uns die nächsten LANGEN 600 Meter mit ihrem Transportfahrrad für 10$ fahren durften. 10$ waren eindeutig zu viel für dieses Land und so liefen wir diese LANGEN 600 Meter, die dann doch nur KURZE 600 Meter waren.

Bei einem kleinen Häuschen kontrollierte uns noch ein Polizist die Pässe, bevor dann gerade nach dem Häuschen unter einem Zelt, Frauen uns noch einmal die Pässe kontrollierten. Wir stellten die Frauen noch einige Fragen wie das ist mit Busse, Taxis und so weiter... damit wir gut wissen, in was für ein Fahrzeug wir später einsteigen werden. Die ganze Fragerei bekam ein Mann in einer blauen Uniform mit, und bot uns an, uns gratis duch die ganze Anlage zu führen. Papa sagte sofort ja. Obwohl  Mama traute diesem Mann überhaupt nicht, wie ich später erfahren habe, ich fand das völlig ok, denn ich war sehr gestresst in dieser ganzen Sache. Da war ich froh, dass Einer, der alles kennt, uns durchführte. Sein Name konnte ich mir nicht merken, aber das spielt gar keine Rolle. Nennen wir ihn einfach mal Jorge. Jorge ging mit uns zuerst zu irgendeinem Zelt, bei dem wir die Pässe zeigen sollten und Gesundheitskontrolle machen. Alle zeigten ihre Pässe, und dann erstaunlicherweise, mussten wir, weil wir Schweizer sind, gar keine Gesundheitskonntrolle machen. Denn wir seien so oder so nicht krank. Mit einem kleinen Fötzel der Gesundheitskontrolle machten wir uns auf den weiteren Weg.

Bei einem Marktplatz wollten uns die Leute mal wieder ganz viele Sachen verkaufen. Wir kamen in ein Haus das aus zwei grossen Räumen bestand und noch einige kleine Nebenräume. Dort gab es, wie am Flugplatz, ein Einreisestempel. Erst mussten wir noch aus für uns unsersichtlichen Grund 1$ pro Person bezahlen. Nach einer extrem langen Weile kamen wir erst an die Reihe. Mir war schrecklich langweilig. Oh nein, das ganze System stürzte ab. Wir Kinder warteten vorne, in der Zeit Mama und Papa darauf warteten, bis alle Computer wieder neu gestartet sind und man weiter arbeiten konnte. Jetzt mussten wir noch die Einreisegebühr - 12$ - bezahlen. Eine ganze Stunde verbrachten wir in diesem stickigen Raum, mir kam es wie zwei Stunden vor. Im zweiten Raum mussten wir noch das Gepäck durch ein Gepäckscanner fahren lassen, bis wir dann endlich wieder freie Luft hatten. Und ihr glaubt es fast nicht... schon wieder eine Passkontrolle. Von diesen Kontrollen hatte ich aber jetzt wirklich genug. Es war dann aber noch nicht gut, im Taxi Richtung Ferienhaus hatten wir noch eine Militärkontrolle, bei der wir wieder unsere Pässe zeigen mussten. Wir kamen gut im Ferienhaus an, und haben ein wunderschönes Häuschen am Meer.

Lg aus Nicaracua

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